31.05.23
„𝐕𝐞𝐫𝐬𝐜𝐡𝐞𝐧𝐤𝐭𝐞𝐬“ 𝐕𝐞𝐫𝐤𝐚𝐮𝐟𝐞𝐧
*****************************************
Kostenloser Workshop, kostenloser Kurs, kostenlose Anlässe, kostenloser Event, kostenlose Proben, kostenlose Coaching Gespräche, kostenlose Betreuung, kostenlose Telefonate, kostenlose E-Mails, kostenlose Webinare.
Günstig, Billig und am liebsten ganz kostenlos. So möchte die heutige Gesellschaft persönliche Dienstleistungen konsumieren und dementsprechend spriessen solche Angebote aus dem Boden wie Pilze.
Du bereitest Dich oft tagelang oder manchmal Jahre vor, Deine Angebote den Menschen nahezubringen. Du hast dafür viel Lebenszeit investiert mit seriösen Ausbildungen, Weiterbildungen und Kursen. Für Dich war es nicht günstig oder kostenlos. Deine Bildung hat viel Geld gekostet und das war es Dir allemal wert. Du warst es Dir wert, Dich zu bilden.
Du hast in dieser Vorbereitungsphase auf vieles verzichtet. Du hast es freiwillig und gern getan, da Du überzeugt warst, das es sich lohnen wird. Du hast Dich darauf gefreut, das Erlernte und Deine Fähigkeiten an interessierte Menschen weitergeben zu können. Du bist aus dem Beruf ausgetreten um Dir Deine Berufung zu erfüllen.
Du hast davon geträumt, Dein Lebenstraum aktiv wahr werden zu lassen. Du hast Dich darauf gefreut Frei und Unabhängig zu sein. All die vielen Erfahrungen die Du durchschritten hast, machten plötzlich Sinn. Du spürst Dankbarkeit, dass Du Deinen Weg weiter gegangen bist mit Berg-und Talfahrt.
An jenem Tag als Du in die Öffentlichkeit getreten bist mit Deinem Angebot, klopfte Dein Herz vor lauter Freude ganz laut. Du wurdest sichtbar und Du warst bereit, freundlich, offen, hilfsbereit und ergänzend den interessierten Menschen entgegen zu treten. Du warst gut vorbereitet und enthusiastisch, dass Dein Angebot Nutzen bringen wird.
In all der Zeit davor, haben Dir Menschen versichert, wie wertvoll Deine Investition in Deine Vorbereitungszeit sei. Wie wertvoll Dein Angebot sein wird, für andere Menschen und das es dringend gebraucht werden würde. Das gab Dir noch mehr Ansporn und Sinn, weiter zu investieren mit allem was Du dafür aufbringen konntest.
Und jetzt? Sitzt Du da. Dein Herz ruft: Hier bin ich. Hier ist mein Angebot. Ich freue mich so sehr, euch weiterzugeben was ich lernen durfte. Lasst uns begegnen.
Doch keiner kommt. Auch nicht jene, welche Dir ins Ohr geschwärmt haben. Es interessiert niemand, wieviel Du investiert hast um an diesen Punkt zu gelangen. Keiner fragt Dich danach. Du spürst teilweise sogar Neid, Missgunst, Steine welche Dir in Weg gelegt werden oder einfach pures Misstrauen, dass aus den Gefühlen anderer Menschen wächst und sich wie eine giftige Wolke über Dein Angebot ausbreitet.
Es trifft Dich. Oh ja! Auch wenn Du es nicht zugibst. Es enttäuscht Dich, auch wenn Du es hinter Wut versteckst. Es ist Dir rätselhaft warum niemand erkennt, wieviel Du dafür gegeben hast und wie sehr Du mit Herzblut für Dein Angebot brennst.
Du zermarterst Dir das Hirn was die Gründe dafür sein könnten und was Du dafür tun kannst um sichtbar zu bleiben. Gedanken rasen durch Deinen Kopf: Bist Du gut genug? Sind andere besser? Hast Du genug getan, Dich gut genug vorbereitet? Bietet Dein Angebot wirklich das was Menschen möchten?
Irgendwann siehst Du all die kostenlosen Angebote von anderen Anbieter und bekommst immer mehr das Gefühl: Das ist ok. Kostenlose Angebote sind ok. Alle tun das. Ich sollte auch etwas von meinem Erlernten an die Menschen verschenken. Ich bin egoistisch Geld dafür zu verlangen. Es ist ok, wenn ich spendabel bin. Alle machen das so………..Schliesslich muss ich ja mein Angebot irgendwie an die Menschen bringen. Wenn sie erst mal davon gekostet haben, werden sie sicher überzeugt sein und mein Angebot auch gegen Bezahlung nutzen.
STOPP!
Ist das ehrlich? Bist Du gerade ehrlich mit Dir selbst? War so Deine ursprüngliche Intention für Dein Angebot? Folgst Du noch Deinem Herzen? Sieht so Freiheit und Unabhängigkeit aus, welche Du Dir erfüllen wolltest? Möchtest Du wirklich SO wahrgenommen werden von potenziell interessierten Menschen? Zählt für Dich noch die Qualität Deines Angebotes? Ist all das was Du investiert hast es wert, kostenlos zu verschenken unter so einem unehrlichen Deckmantel? Bist Du es Dir auf diese Weise wert? Ist Deine Lebenszeit wirklich kostenlos? Ist Dein angebotenes „Geschenk“ wirklich ohne Erwartung, so wie es sein sollte?
Hast Du mich vergessen? Weisst Du nicht mehr, das ich das wertvollste bin was Du besitzt? Wo bleibt Deine liebevolle Achtsamkeit mir gegenüber? Ich habe Dich auf Deinem ganzen Weg bis zum heutigen Tag kraftvoll unterstützt. Und jetzt verkaufst Du mich kostenlos an Menschen welche nicht bereit sind, das wertvollste in sich selbst und in Dir zu erkennen?
Ich schrumpfe zunehmend und es schmerzt mich. Fühle in Dich. Das habe ich nicht verdient. DU bist wertvoll.
Deine Energie
Text: Natascha Hagen
Bild: Pixabay
29.05.23
Nicht gewollt zu sein. Nicht erwünscht zu sein. Nicht existieren zu dürfen. Nicht geliebt zu werden. Nicht mit-teilen zu dürfen. Nicht verstanden zu werden. Nicht gehört zu werden. Nicht gespürt zu werden. Nicht gesehen zu werden. Nicht gewählt zu werden. Nicht respektiert zu werden. Nicht akzeptiert zu werden. Nicht interessant zu sein. Nicht beteiligt zu werden.
Das alles löst ein einziges schmerzliches Grund-Gefühl aus: NICHT ZU GENÜGEN!
Mit diesem Nicht-Genügen gestaltest Du Deine Beziehungsebene. Privat und beruflich. Aber vor allem die Beziehungsebene mit Dir selbst!
Jeder Gedanke den Du mit Deinem Nicht-Genügend-Sein färbst, ist ein schmerzlicher Eigenhieb. Du drückst Dir damit schonungslos selbst in die Wunde welche bereits zwischen frühster Kindheit und Jugend in Dir entstanden ist.
Jede Handlung welche aus Deinem Nicht-Genug-Sein entspringt, fütterst Du Deinen Antreiber. Er dehnt sich in Dir aus, steuert Deine Entscheidungen und wie Du mit anderen Menschen interagierst.
Und egal was Du tust oder auch nicht, Du fragst Dich dauernd: Warum wird es nicht besser? Warum bin ich einfach nicht Gut-Genug?!
Vielleicht hast Du bereits Menschen in Deinem Leben welche Dir sagen: Du bist gut genug. So wie Du bist. Doch Du glaubst es nicht. Weil Du einfach nicht selbst an Dich glauben kannst. Dir fehlt das Vertrauen. Du hast Dich durch Deinen Schmerz irgendwann selbst getrennt von Anteilen in Dir. Du dachtest, es würde Dir dann weniger weh tun.
Aber das tut es nicht. Es hat Dir keinen Frieden gebracht und Worte dringen nicht zu Deinen verlorenen Anteilen durch. Es sind Deine Mauern die Du gebaut hast. Um Dich zu schützen. Aber….hat es Dich wirklich geschützt? Hat es Dich nicht eher getrennt?
Du weisst es. Doch die Angst ist so gross, einen Blick über diese Mauern zu werfen. Schon alleine der Gedanke daran, katapultiert Dich in einen Strudel schmerzlicher Vergangenheits Erfahrungen. Du schwimmst einfach weiter. Weg von allem was weh tun könnte.
Die Wahrheit ist: Jede Flucht, bringt Dich dem wovor Du flüchtest näher. Du rennst im Kreis! Und Du verlierst dieses Rennen. Selbst dann, wenn Du denkst, Du hast es gewonnen.
Woher ich das weiss? Weil Du immer noch denkst, fühlst und handelst, als ob Du nicht genügst.
Du wirst nicht auf mich hören, wenn ich Dir einfach sage: Du bist gut genug. Genau so wie Du bist.
Gut so. Das wäre nämlich zu einfach und nicht effektiv , da die Selbstwirksamkeit fehlt. Du bist gut genug, Dich selbst auf den Weg zu machen. Um Dir zu begegnen. Dich zu finden. Alles aufzulösen, was Dir solchen Schmerz bereitet. Ich kann nicht für Dich voran gehen. Du bist gut genug, das selbst zu tun.
Ich warte sehnlichst auf Dich.
Deine Selbstliebe
Text: Natascha Hagen
Bild: Pixabay
12.05.23
𝐑𝐨𝐥𝐥𝐞𝐧 𝐢𝐦 𝐋𝐞𝐛𝐞𝐧
Wir leben alle verschiedene Rollen im Leben. Im einen Moment bist Du Tochter, im anderen selbst Mutter, während ein paar Stunden des Tages bist Du Arbeitnehmerin oder Arbeitgeberin und am Ende des Tages verbringst Du Deine Freizeit als Partnerin / Ehefrau oder Singel. Natürlich dasselbe als Mann.
Genau genommen, sind wir einfach Mensch und erleben in allen Rollen unsere Gefühle, haben unsere Gedanken, lassen unsere Erfahrungen einfliessen, haben unsere Prägungen, unser Menschenbild, unsere Werte /Normen / Grenzen und unsere Charakterlichen Eigenschaften. Und doch, leben wir verschiedene Rollen.
Wir tun das nicht, weil wir etwa Un-Authentisch sind. Wir tun das, weil wir jeden Tag in verschiedenen Systemen eingebunden sind und jedes davon eigene, Erwartungen, Verantwortungen und Arbeitsfelder mit sich trägt. Natürlich lassen wir unser Menschsein immer mit einfliessen, dennoch haben wir unsere Aufträge welche erfüllt werden wollen. Sei es weil wir dafür engagiert sind, bezahlt werden oder weil es in unserer Verantwortung liegt eine bestimmte Rolle zu übernehmen.
Es mag oft schwierig oder gar belastend sein, verschiedene Rollen im Alltag einzunehmen. Wir verwenden dafür ganz schön viel eigene Energie. Manchmal erkennen wir auch irgendwann auf unserem Lebensweg, dass gewisse Rollen nicht passend sind oder keinen Sinn ergeben. Das es eher aufgesetzte Masken sind als bewusste Rollen. Also suchen wir uns solange neue Felder und damit neue Rollen aus. Bis wir uns so zurecht finden und wohl fühlen, dass es sich friedlich und stimmig anfühlt.
Das alles ist oft anstrengend und Energiezerrend, aber es macht Sinn. Durch geklärte Rollen sortieren und strukturieren wir unsere Bereiche im Lebensalltag. Es gibt uns Klarheit wo wir den Fokus setzen und was unsere Ziele sind. In zwei Worten zusammengefasst bedeutet es: Energiemanagement und Entwicklung.
Rollen sind nützlich und helfen uns gezielt zu handeln. Gerade im beruflichen Kontext, ist das Rollen-Bewusstsein und damit das Wissen um die Verantwortlichkeit, massgebend für unser Handeln. Handeln wir ungezielt, übernehmen wir die Verantwortung für viele Arbeitsfelder, für viele Tätigkeiten welche bewusst auf mehrere Menschen aufgeteilt wurden. Wir handeln damit nicht nur ungezielt sondern powern auch zunehmend aus. Wir können unmöglich unsere besten Fähigkeiten leben, wenn wir gleichzeitig die Rollen von mehreren Menschen übernehmen. Rollenaufteilung heisst: Ergänzung und somit auch Qualität und sinnvoll gelebtes Energiemanagement.
Im privaten Kontext der überwiegend auf der emotionalen Ebene stattfindet, hilft Rollenbewusstsein, die eigenen Bedürfnisse zu leben, sinnvolle Grenzen zu setzen und sich seine Visionen zu erfüllen. Was sicherlich nicht einfach ist, wenn wir verschiedene Rollen im Familiensystem leben. Nicht umsonst, ist das oft ein Brennherd.
Je mehr wir unsere Rollen erkennen, klären und zu leben vermögen, desto leichter fühlen sich unsere Rollen an. Desto leichter fällt uns das sortieren und strukturieren. Und umso leichter und mit Freude, vermögen wir unsere wichtigste Rolle zu leben: Unser Menschsein.
𝐀𝐍𝐌𝐄𝐑𝐊𝐔𝐍𝐆:
Eigenes Beispiel aus meinem Arbeitskontext. So entstanden übrigens die 2 ergänzenden Bereiche in der ZEITBLUME: ZEITBLÜMCHEN und Mobile ZEITBLUME. Obwohl ich mich in jedem dieser Bereiche als Mensch einbringe, so sind die Arbeitsfelder, Erwartungen, Fähigkeiten, Arbeitsaufträge und Verantwortungen verschieden. Mit der sortierten Struktur in 3 Bereiche aufgeteilt, sind sowohl das Rollenbewusstsein, die damit verbundenen Ziele und Handlungen authentisch und sinnvoll geklärt.
Text: Natascha Hagen
Bild: Pixabay
02.05.23
Gutmütigkeit?
Ich bekomme oft zu hören: ich sei ZU Gutmütig. Wie kann man Bitteschön ZU-Gutmütig sein. Entweder hat man ein freundliches Wesen oder nicht. Ich weiss natürlich was mir damit gesagt werden möchte: das ich mehr Grenzen setzen sollte. Mir ist das bewusst. Aber ich nehme da auch bewusst die Gegenseite wahr: die Menschen, welche gerne nehmen aber nicht geben. Oder gar Gutmütigkeit ausnutzen. Es gibt leider mehr nehmende Menschen als Gebende. Fragt sich jetzt, wer hat die Verantwortung zu handeln? Sollen sich Geber mehr abgrenzen oder die Nehmer mehr Anstand lernen? Vermutlich ist das dieselbe Frage wie, war das Huhn oder das Ei zuerst da!
Meine Gutmütigkeit gehört zu meinem Wesen und es hat sogar triftige Gründe, warum ich gerne Gebe. Man darf mich aber nicht unterschätzen. Ich bin deswegen weder dumm, schwach oder naiv. Und ich nehme sehr wohl wahr, mit welcher Intension mich Menschen brauchen oder eben missbrauchen. Nur weil ich nicht immer etwas dazu sage, heisst das nicht, dass ich es nicht sehr wohl registriere.
Meine Wahrnehmung ist stark ausgeprägt. Ich bin aber reif genug nicht die Verantwortung zu übernehmen, wenn sich jemand schlecht benimmt. Ich treffe aber für mich die Entscheidung, wie ich den Kontakt in Zukunft weiter gestalte. Ob und wie ich mich abgrenze.
Würde ich jedes mal Energie rein stecken jemanden zu ermahnen, sich nicht so dreist zu verhalten, wäre ich ziemlich k.o. davon. Ich will Erwachsene Menschen nicht „erziehen“ . Ausserdem empfinde ich es als unreif, wenn jemand sagt: selber Schuld, grenz dich halt mehr ab. Da schiebt der dreiste Mensch, seine Verantwortung für sein Fehlverhalten ganz schön bequem ab und gibt sich damit auch noch einen Freibrief, sich weiter Grenzüberschreitend zu verhalten.
Wie überall wo zwei Menschen beteiligt sind, hat jeder davon seine eigene Verantwortung. Warum es aber so oft in dem Bereich zum Eklat kommt, ist eben weil keine der beiden Parteien ihre Verantwortungen selbst übernimmt. Sie wird solange hin und hergeschoben bis es nur noch auf der emotionalen Ebene hängenbleibt.
Wenn man in die Enttäuschung schlittert, sich „ausgenutzt“ zu fühlen, dann ist es hilfreich sich selbst STOPP zu sagen . BEVOR das Gedankenkarusell sich anfängt zu drehen! Am besten setzt man sich sich irgendwo hin wo es ruhig ist. Man atmet bewusst, bis sich der Körper entspannt, das Herzklopfen sich beruhigt und der Kopf wieder klar denken kann. Im zweiten Schritt kann man sich fragen: Was war der Auslöser für den Streit? Was war meine erste Reaktion? Was war mein Gefühl dabei und was mein Denken? Warum triggert mich dieses Thema? Und was ist mir wichtig zu erreichen in dieser Situation?
Mit dieser Fokussierung, kehrt die eigene Wahrnehmung und das eigene Körperempfinden zurück. Es ist wichtig sich seiner eigenen Bedürfnisse klar zu werden. Es ist eine Form der Abgrenzung und zugleich eine Stärkung , zurück zur Bodenhaftung. Je mehr es geübt wird, desto mehr gelingt es den eigenen Bereich und den Bereich des Gegenübers wahrzunehmen und eine gesunde Abgrenzung zu wahren.
Gutmütigkeit ist keine Schwäche. Es ist ein erfreulicher Wesenszug. Nur wenn es zur eigenen Belastung wird , dann ist es sinnvoll sich zu fragen: Ist es wirklich Gutmütigkeit oder steckt ein ganz anderes Gefühl oder Bedürfnis dahinter.
Text: Natascha Hagen
Bild: Pixabay
01.04.23
𝐓𝐞𝐢𝐥 𝟏: 𝐑𝐚𝐮𝐦 𝐞𝐢𝐧𝐧𝐞𝐡𝐦𝐞𝐧
FRAU MÄUSCHEN STEHT IN DER ZWEITEN REIHE
Heute war ein schwieriger Tag für Frau Mäuschen. Die Kinder in der Spielgruppe waren hibbelig und sie versuchte mit Spielen die Kinder zu beschäftigen. Trotz allem gelang es ihr nicht ganz, von allen Kindern die erwünschte Aufmerksamkeit zu erhalten. Die Kinder rannten wild durchs Zimmer und nur die Hälfte nahm Notiz von ihr.
Eine Arbeitskollegin bemerkte die Situation. Sie nahm spontan ein Tamburin in die Hand und rief die Kinder zu einem Bewegungsspiel zusammen. Alle Kinder, selbst die Kleinsten machten begeistert mit.
Frau Mäuschen war einerseits fasziniert und anderseits fingen ihre Gedanken an zu rattern: Warum war ihr das nicht gelungen? Sie wusste, dass sie dieselbe Fähigkeit dazu hatte. Also an was hat es gelegen?
Sie beobachtete eine Weile das Spiel und plötzlich fiel ihr die Antwort wie Schuppen von den Augen: Die Arbeitskollegin war zu 100% präsent!
Mit ihrer ganzen Körpersprache, ihrer verbalen Sprache, sie begleitete die Kinder mit dem Instrument, lief mit ihnen mit, gab durch direktes Ansprechen zu erkennen, wenn sie ein Kind wahrnahm das begeistert mitmachte. Sie band mit ihrer Präsenz die ganze Gruppe in das Spiel mit ein. Sie hat selbstbewusst ihren Raum eingenommen und damit den Kindern gezeigt, dass sie Leitplanken setzen kann in einem turbulenten Moment. Sie lud damit die Kinder ein, ihren eigenen Raum mit ihr zusammen mitzugestalten.
Frau Mäuschen war nun klar, das sie das eben Zuwenig getan hatte. Schnell folgte in ihrem Kopf, der entschuldigende Gedanke: Ja aber, ich hatte mich eben nicht getraut meinen Raum einzunehmen. Weil ich dachte, die Kinder kennen mich noch nicht lange genug. Warum sollten sie also auf mich hören.
An diesem Tag ging sie nach Hause und eine Frage lies sie nicht mehr los: Warum habe ich immer wieder Mühe meinen Raum einzunehmen und Präsenz zu zeigen?
Je mehr sie darüber nachdachte, desto mehr Situationen aus ihrem Leben fielen ihr dazu ein. Und sie begriff, dass sie so gut wie immer, in der zweiten Reihe oder noch weiter hinten an stand, wenn es galt ihre Präsenz zu zeigen.
Frau Mäuschen fand heraus, dass der Ursprung in ihrer Kindheit lag. Früher waren tatsächlich viele Gefahren für sie vorhanden. Es war zu ihrem Schutz nötig, dass sie sich möglichst durchsichtig machte. Ausserdem wurde sie in einer Zeit erzogen, in der Zurückhaltung von Kindern gefordert wurde.
Aber heute…? Heute waren es nur noch die manifestierten Glaubenssätze, welche sie hinderten ihren Raum einzunehmen:
Und so weiter!
Und so, wurde der innere und äussere Raum von Frau Mäuschen immer enger und kleiner.
Dabei lauerten für Frau Mäuschen keine „echten“ Gefahren mehr! Nur ihr Kopf kreierte weiterhin eine Menge Gründe, warum sie sich nicht in ihrer ganzen Präsenz zeigen könne. Nicht ihren Raum einnehmen sollte. Sie sich nicht ausdehnen durfte. Sich sich nicht zeigen sollte. Das sie weder innerlich und Äusserlich das tun durfte, was sie gut konnte und mochte.
Diese Erkenntnis musste Frau Mäuschen erst mal sacken lassen.
Text: Natascha Hagen
Bild: Pixabay
01.04.23
𝐓𝐞𝐢𝐥 𝟐. 𝐑𝐚𝐮𝐦 𝐞𝐢𝐧𝐧𝐞𝐡𝐦𝐞𝐧
ERKENNST DU DICH IN FRAU MÄUSCHEN ?
Die Geschichte von Frau Mäuschen ist ein Beispiel dafür. Das nicht primär gewichtet, wieviel Bildung, Spiritualität oder Entwicklung Du auf allen Ebenen durchlebst. Wenn Du Dich , im eigenen Raum nicht ausdehnst, wohl fühlst und Deine Präsenz zeigst, dann sind da einfach noch hindernde Glaubenssätze vorhanden, welche Du nicht aufgelöst hast.
Viel Theorie kann eben das gelebte Gefühl nicht ersetzen und ist nicht zielführend.
Aber woher kommt denn überhaupt diese Hemmschwelle?
Seit Kindheit an hast Du gelernt:
Vielleicht hast Du auch noch ganz andere Erwartungen erfüllt, welche Dich daran hinderten, zu wachsen.
All diese Erwartungen und Vorgaben an Dich signalisierten:
Stecke Deine Bedürfnisse und Fähigkeiten zurück. Falle nicht auf und dehne Dich nicht aus.
Du wurdest damit zu Anständigkeit und Freundlichkeit erzogen. Angepasst solltest Du sein. Und wenn Du es so gelebt hast, wurdest Du auch so wahrgenommen.
Nur was hat Dir das im späteren Leben gebracht? Du hast Dich vermutlich fortan automatisch in die zweite oder dritte Reihe gestellt, wenn es galt Platz einzunehmen. Vielleicht warst Du sogar oft das Schlusslicht? Am Anfang hat Dir das wenig ausgemacht, da es ja für Dich normal schien. Vielleicht warst Du sogar etwas erleichtert, da Du damit weniger Verantwortungen übernehmen musstest?
Bis Du gemerkt hast, dass immer wieder Menschen an Dir vorbeiziehen um DEINEN Platz einzunehmen.
Zum Beispiel am Arbeitsplatz. Da ist jener Kollege, welcher sich Dein Projekt angeeignet hat. Obwohl Du, die ganze Idee entwickelt und die Vorarbeit geleistet hast. Er steht nun da, präsentiert das Ganze und sammelt die Lorbeeren dafür ein. Und Du? Sitzt da und ärgerst Dich still.
Oder im Privatleben. Da ist diese Kollegin welche dauernd bestimmt, was ihr in der Freizeit unternehmt zusammen. Du gibst jeweils still nach, obwohl Du selbst ganz andere und tolle Ideen hättest. Oder Du kommst schlichtweg Zuwenig an mit Deinen Argumenten?
Im Familienleben, erledigst Du alleine gewisse Aufgaben. Obwohl Du weisst, dass sie aufgeteilt werden könnten. Du meidest das Gespräch, da Du denkst, es sei halt Deine Pflicht oder Du eine Diskussion scheust. Weil Du denkst, Du wirst sowieso nicht ernst genommen in Deinem Anliegen?
Das sind alles Beispiele aus dem Alltag, die zeigen, dass Du Deinen Raum nicht einnimmst. Deine Bedürfnisse nimmst Du vielleicht wahr, aber Du zeigst keine Präsenz. Weil Du gelernt hast, anderen den Vortritt zu lassen.
Vermutlich spürst Du es bereits in Dir? Schlimmstenfalls machst Du Dir sogar selbst Vorwürfe deswegen. Doch das zieht Dich nur weiter in die Spirale hinein. Du wirst noch enger dabei und am Ende verlierst Du die Hoffnung und resignierst.
So vielen Menschen ergeht es wie Dir. Selbst jenen, welche dachten, sie wären über diesen Berg bereits darüber geklettert. Diese Gefühle sind ganz normal und nicht schlecht. Sie signalisieren Dir, dass Du bereit bist, Dich mit Deinen Raum zu verbinden.
Text: Natascha Hagen
Bild: Pixabay
01.04.23
𝐓𝐞𝐢𝐥 𝟑. 𝐑𝐚𝐮𝐦 𝐞𝐢𝐧𝐧𝐞𝐡𝐦𝐞𝐧
FRAU MÄUSCHEN TRAUT SICH PRÄSENT ZU SEIN
Deinen Raum einzunehmen hat nichts mit Dominanz, Extrovertiert, Narzissmus oder Egoismus zu tun. Lass Dir das bloss nicht einreden von Menschen, welche nicht ertragen, dass Du zu Dir findest. Wenn Du in Dir stimmig bist, kannst Du sogar lautlos Präsenz zeigen.
Du kennst das. Es sind jene Menschen welche eine ganz spezielle Ausstrahlung haben. Du siehst sie oder/und spürst es sofort. Sie strahlen eine selbstsichere und liebevolle Ruhe aus. Als wären sie ganz eins mit sich selbst. Und genau das sind sie auch. Sie dehnen sich in ihrem eigenen Raum aus und strahlen diese Präsenz aus. Ohne dabei ihre Gegenüber zu drücken oder in deren Raum einzudringen. Sie wahren ihren eigenen Raum so, wie sie Deinen Raum respektieren. Sie empfinden nicht das Verlangen sich über ihr Gegenüber zu erheben oder in Konkurrenz zu treten. Sie wissen, dass sie ihren eigenen Lernweg haben und haben sich dafür Platz in ihrem Raum eingerichtet.
Das hat gar nichts mit „perfekt sein“ zu tun. Weder äusserlich noch innerlich. Bildung und Entwicklung sind dabei Nebensache. Auch das Du vielleicht gerade einen grossen Berg Probleme in Deinem Leben hast. Es zählt einzig und allein, dass Du Dir selbst so viel Wert bist, Deinen Platz einzunehmen. In Dir selbst und auch im Aussen. Diese Präsenz verbindet Dich und alles, was Du damit anziehen willst.
Also, wenn etwas bei Dir gerade nicht funktioniert. Dann machs wie Frau Mäuschen aus der Geschichte: Frag Dich freundlich aber bestimmt: „Was hindert mich daran, meinen Raum/Platz einzunehmen?“ Deine eigene Antwort wird Dir zeigen, welche Glaubenssätze Dich noch daran hindern. Somit hast Du einen Wegweiser, was Du dafür tun kannst um in Deinen Raum hineinzufinden.
Natürlich ist es keine Lösung nun wie ein Mähdrescher sämtliche Menschen nieder zu mähen indem Du überall und alles an Dich reisst. So ist Raum einnehmen nicht gemeint und nicht wahrhaft gelebt.
Deinen Raum nimmst Du ein, indem Du zuerst Deine eigenen Bedürfnisse, Fähigkeiten, Kompetenzen, Wünsche und Visionen erkennst. Konfrontiere sie mit Deinen Glaubenssätzen bis Du Dich mit Dir selbst verbindest und mit Dir einig und wohl bist.
Du spürst es ganz genau, wenn Du an diesen Punkt kommst. Alles in Dir dehnt sich aus, wird leichter. Deine Gedanken sind präzise und klar. Deine Wirbelsäule richtet sich auf, tatsächlich stehst Du mit geradem Rückgrat da. Dein Körper fühlt sich kräftig und stabil an. Dein Atem fliesst leicht und Dein Herz klopft im ruhigen Rhytmus. Du spürst Dich frei in Deiner Energie und sicher in Deinem Vorhaben. Es kehrt Leichtigkeit und ein friedvolles Gefühl in Dir ein. Du bist ganz in Deiner Präsenz, im Hier und Jetzt angelangt.
Das ist der Moment, wo Du Deinen Raum eingenommen hast. Und damit kannst Du auch nach Aussen treten und Deine Präsenz zeigen. Du wirkst dabei entspannt, selbstsicher motivierend und einladend auf Deine Gegenüber.
Vielleicht stellst Du Dir das wie eine Reise vor. Durch Etappen und Erfahrungen, findest Du Dein Ziel. Und am Ende wirst Du bemerken: Der Weg war das eigentliche Ziel.
Genau wie diese Geschichte, in welcher Frau Mäuschen sich traute, ihren Raum in 3 Teilen einzunehmen.
Text: Natascha Hagen
Bild: Pixabay
27.03.23
Stark sein
„Du wirst nie wissen wie stark Du bist, bis stark sein Deine einzige Option ist welche Du noch hast. “
Das klingt im ersten Moment brutal und das kann es auch tatsächlich sein. Wir alle wünschen uns Leichtigkeit, Liebe und Erfolg im Leben. Die Wahrheit ist, es gibt aber für (fast) alle Menschen, Zeiten/Momente in ihrem Leben, wo sie einfach stark sein müssen.
Stark sein, um los zu lassen.
Es kann ein Schlag ins Gesicht sein, wenn Du Menschen in dieser extremen Phase vorpredigst, dass alles gut wird und sie nur positiv denken müssen. Das Gefühl von stark sein ist sehr oft mit Verzweiflung verbunden. Ähnlich wie ein Überlebenskampf. Die wenigsten Menschen sind in dieser Phase empfänglich für gut gemeinte Worte. Eher suchen sie nach Verständnis und jemand der mit ihnen das Gefühl „stark sein zu müssen“ aushält bis sie Kraft finden, wieder andere Emotionen zu empfinden. Das kann eine echte Entlastung sein für gewisse Momente, aber auch eine Geduldsprobe. Es bedingt Einfühlungsvermögen und Regulation. Aushalten können ohne ein Verstärker zu sein und ohne sich selbst in der Tiefe zu verlieren.
Das Verständnis und das respektieren, kann weitere Türen öffnen, hin zum Vertrauen. Und nur im Vertrauen sind Entwicklungsschritte möglich, eigene und gemeinsame. Und manchmal, bleibt diese Türe aber auch verschlossen und dann heisst es, selbst stark sein zu müssen um auszuhalten, dass es Menschen gibt welche sich für den einsamen Weg des „stark seins“ entscheiden. Manchmal sogar ein Leben lang.
Die Zeilen sind für alle Menschen welche gerade stark sein „müssen“ und jene, welche mittragen. Ich habe das Gefühl, das sind gerade sehr viele .
Text: Natascha Hagen
Bild: Netzfund (Danke)
22.03.23
𝐎𝐡𝐧𝐦𝐚𝐜𝐡𝐭
Du kennst das Gefühl. Es zerreisst Dich innerlich. Als würde sich der Schmerz Deines Körpers über Deinen Verstand stülpen. Du würdest wahrlich, am liebsten aus Deiner Haut schlüpfen und Deine Gedanken zum schweigen bringen. Du fühlst Dich ausgeliefert. Es zwingt den stärksten Menschen bisweilen in die Knie und Verzweiflung.
Ohnmacht. 𝗢𝗵𝗻𝗲-𝗠𝗮𝗰𝗵𝘁! Du denkst in gewissen Situationen, machtlos zu sein. In eigenen Belangen oder als Zuschauer im Geschehen anderer Menschen. Und jetzt lies den Abschnitt nochmal. Da steht: Du denkst. Genau. Durch unser denken, füttern wir unsere Ohnmacht. Und diese ist äusserst hungrig und wir grosszügig im unterhalten.
Du bist mächtig genug um Deine Ohnmacht zu regulieren. Du bist mächtig genug um aus diesem Glaubensmuster auszusteigen. Du bist mächtig genug, Deine Entscheidung zu treffen und damit Deine Selbstwirksamkeit zurück zu erlangen.
Wenn Du gerade keine Kraft hast, diesen Schritt zu tun. Dann suche Dir ein Gegenüber, welches Dich so respektvoll unterstützt, dass Du selbst zur Motivation findest, dahin zu gelangen. Damit bist Du bereits einen grossen Schritt aus der Ohnmacht herausgetreten.
Du besitzt enorme Kräfte, nutze sie und erlebe, dass Deine Ohnmacht keine wahre Macht über Dich hat.
Text: Natascha Hagen
Bild: Pixabay
16.03.23
Vorstellungskraft
Ob klein im Sinne von jungem Alter oder klein im Sinne von nicht viel besitzen. Unterschätze nie, die Grösse und Reichweite der Vorstellungskraft eines Menschen. Dafür braucht es keinerlei Besitz und auch nicht zwingend Bildung. Das Alter spielt auch nur untergeordnet eine Rolle. Und auch nicht, was du bisher erfahren hast oder wie du damit umgegangen bist. Wer die Vorstellungsgabe besitzt, kann tatsächlich ein ganzes Universum in Gedanken erschaffen und gestalten. Und jetzt stell dir mal vor, diesem Universum in der Wirklichkeit Gestalt zu verleihen. Deine Wünsche, Impulse, und Inspirationen könnten in Erfüllung gehen, wenn du dich dafür öffnest, es zuzulassen. Was für ein geniales und starkes Gefühl.
Text: Natascha Hagen
Bild: Netzfund (Danke)
05.03.23
Rat-Schläge
Ich glaube, dass ist sogar immer so. Rat-Schläge, fühlen sich für die meisten Menschen eben wie „Schläge“ im Herzen an. Es weckt Gefühle von Unterordnung und Unfähigkeit. Das hat mit dem eigenen Grundmuster zu tun: ich genüge nicht. Diesen Antreiber schleppen sehr viele Menschen, oft ein Leben lang mit sich herum (wenn sie diesen Knoten nicht aktiv lösen).
Ich selbst kann Ratschläge nicht ausstehen. Nicht weil ich es besser weiss, ich möchte einfach selbst meine Erfahrungen machen. Aber ich liebe es inspiriert zu werden mit Ideen und Möglichkeiten, zu erleben was mich zum nachdenken und fühlen bringt. Andere Sichtweisen zu erfahren. Das kann durch Jeden und Alles geschehen. Unaufdringlich aber daraus schöpfen dürfen, ist für mich gut annehmbar. Das ist meinem Empfinden nach, eine respektvolle und wertschätzende Art von Begegnung.
Und ja, wir denken doch oft wir benötigen JETZT SOFORT HILFE, dabei sind es doch meist eher die Bedürfnisse welche sich danach sehnen: das jemand zuhört, ein Herz das versteht und Arme die einen halten in solch Momenten. Das gibt so viel Kraft und Antrieb, dass man danach meist selbst, seine Herausforderung meistern kann. Ohne Ratschlag.
Text: Natascha Hagen
Bild: FB/Liebevolle Gedanken
29.01.23
Emotionale Bedürfnisse
Ich mache mir in der letzten Zeit viele Gedanken darüber, was ich alles erfahren und gelernt habe in den Gesprächen mit anderen Menschen. Dabei habe ich entdeckt, dass es im Emotionalen Bereich, gar nicht so viele Unterschiede gibt zwischen Privaten und Beruflichen Gesprächen.
In den 30 Jahren meines Berufes habe ich so viele Gespräche begleitet und noch mehr in meinem Privatleben erlebt. Dabei konnte ich so viel erfahren und mich dabei auch selbst reflektieren.
Was mir am prägendsten auffällt in allen Gesprächen sind diese 10 Emotionalen Bedürfnisse (mich selbst eingeschlossen). Beinahe in jedem Gespräch kommen diese (teilweise oder vollständig) zum Vorschein:
Wie mit diesen Bedürfnissen umgegangen wird ist jedoch total verschieden. Und es gelingt nicht allen, diese Emotionalen Bedürfnisse tatsächlich zu erfüllen oder gar auszusprechen. Ich erlebe sogar oft, dass wir uns nicht mal bewusst sind, diese Bedürfnisse zu haben.
Einige davon erlauben wir uns nicht mal selbst zu erfüllen. Dabei können wir uns das alles eben nur selbst erfüllen. Es ist nicht die Aufgabe und Verantwortung von anderen. Da wir aber genau das erwarten, lässt so viele von uns Emotional „verhungert“ und vermeintlich „unverstanden“ oder „verletzt“ durch die Welt wandern. Ich spüre diese Welle aktuell in der Gesellschaft ganz stark.
Eigentlich doch ziemlich schade. Wenn man bedenkt, wie ergänzend und verständnisvoll wir uns begegnen könnten. Da wir doch offensichtlich alle dieselben emotionalen Bedürfnisse haben.
Text: Natascha Hagen
Bild: Pixabay
22.01.23
Aktives Zuhören
Durch aktives Zuhören erfährt man nicht nur viel vom Gegenüber , sondern auch über sich selbst. Leider fallen in der Gesellschaft meist mehr die Menschen auf, welche „hörbar“ sind. Dabei sind es die Zuhörer, welche ihnen erst diese Sicht - oder Hörbarkeit ermöglichen.
Bis in meine späte Jugend sprach ich wenig. Ich hörte dafür sehr gerne zu und erfuhr somit viel über die Menschen welchen ich begegnete. Durch die vielen Reisen welche ich seit Anbeginn meines Lebens aufgetragen bekam, lernte ich sehr viele Menschen kennen und eine bunte Vielfalt von Mitteilungsbedürfnissen. Es waren nicht nur meine Ohren die zuhörten, ich spürte vor allem das, was nicht ausgesprochen wurde. Und diese Botschaften, waren noch viel interessanter als das, was hörbar war.
Irgendwann war ich gefüllt mit so vielen Geschichten, dass ich begann sie zu erzählen. Es lag mir am Herzen, Menschen an der Vielfallt teilhaben zu lassen. Ich begann erst alles aufzuschreiben und viele Jahre später, veröffentlichte ich diese Geschichten.
Es kam die Zeit wo auch ich hörbar werden musste, damit ich meinen Platz in der Gesellschaft festigen konnte. So dachte ich jedenfalls damals. Es fiel mir zuerst sehr schwer, ich war unsicher ob man mir zuhören mochte. Mit der Zeit fiel es mir einfacher hörbar zu sein. Jedoch wurde mir klar, dass Worte ganz oft einfach Worte sind und oft keine Intention zur Tat bedeuten.
Bis heute, geniesse ich diese reichhaltige Stille, wenn ich meine Sprache lautlos auf Papier festhalten kann. Es ist meine Art der Sprache, mit der ich mich wohlfühle.
Wenn Du zu den Menschen gehörst, die vermehrt zuhören als hörbar sind. Dann lass Dir nicht einreden, dass Du laut sein musst, damit Du wahrgenommen wirst. Auch wenn es scheint, dass Du manchmal übergangen wirst, wenn Du Deine Gedanken nicht laut äusserst. Worte sind noch keine Taten und Taten sind wahrhaftiger als Worte. Dazu sind sie auch der stillen Sprache mächtig. Nämlich der Herzsprache oder auch Empathie genannt.
Suche Dir nahestehende Menschen, die Dich nicht nur hören sondern auch spüren können. Ihnen kannst Du Deine Geschichten erzählen, nicht nur durch Worte. Und sei Dir gewiss, Deine ganz eigene Gabe des Zuhörens ist wertvoll. Du hilfst Menschen dabei sich zu öffnen, um Sicht - und Hörbar zu werden. Alles hat seinen Ausgleich und geht in Ergänzung. Das macht somit jeden einzelnen Menschen so wertvoll.
Du bist wertvoll.
Text: Natascha Hagen
Bild: Netzfund bei NDRkultur (Danke)
15.01.23
Schutzhülle & Raum
Wir alle haben eine Hülle die uns umgibt. Alle Wesen haben das, ob Mensch oder Tier. Mit dem Auge ist sie nicht zu erkennen. Jedenfalls für die meisten Menschen nicht. Für einige Menschen ist sie jedoch spürbar.
Diese unsichtbare Wolke, Hülle - es ist schwierig ihr einen Namen zu geben ,ist nichts Übernatürliches. Es ist unsere Ur-eigene Energie die uns im Leben begleitet. Viele Menschen leben selbstverständlich damit, ohne sich Gedanken darüber zu machen. Dabei ist diese Energie immer und überall präsent. In jedem Denken, Handeln und Begegnen. Wir nehmen sie meist in der Handlung war oder in unseren Gefühlen. Fast immer erst dann, wenn bereits eine Interaktion stattgefunden hat.
Wie oft dringen wir ohne zu fragen durch die Schutzhülle eines Menschen oder in die eines Tieres ein? Meiner Erfahrung nach: fast immer! Getrieben vom eigenen Anspruch, Helfen wollen, es besser wissen wollen, unterstützen wollen, Macht ausüben wollen, Missbrauchen, Belehren wollen, Coachen wollen, Geliebt werden wollen, Lieben zu wollen, Teilen wollen, Egoistisch sein, Überheblich sein, Frust abschieben, Demütigen, nicht aushalten können, beschützen wollen, nicht alleine sein wollen und seinem Ärger Luft machen wollen.
Ich will! Ich brauche! Ich weiss es besser! Ich bin enttäuscht! Das ist die Energie welche wir ausströmen und mit der wir in andere eindringen in solchen Momenten. Und das ist spürbar für das Gegenüber. Es ist spürbar, indem diese Energie eindringt, durch die Schutzhülle des Gegenübers.
Es gibt Möglichkeiten sich vor solchen Übertragungen zu schützen. Viele Menschen vermögen sich aber nicht zu schützen. Sie haben es nie gelernt. Tatsächlich sind viele Menschen gerade deswegen traumatisiert, weil sie im Laufe ihres Lebens und bereits schon in der Kindheit solche eindringlichen Grenzüberschreitungen erlebt haben.
Je bedürftiger und unsicherer wir sind, desto dünner ist unsere Schutzhülle. Daher liegt es in unserer Selbstverantwortung, sich unserer Bedürfnisse klar zu sein und auch der Intention dahinter.
Unser persönlicher Raum ist heilig. In diesem Raum wächst und gedeiht unsere eigene Essenz. Bevor wir anderen Menschen begegnen wollen, ist es unumgänglich uns zuerst selbst, im eigenen Raum zu begegnen. Je wahrhafter wir diese Begegnung zulassen und gestalten, desto kräftiger wird unsere Schutzhülle. Nicht im Sinne von: ich muss mich schützen! Sondern, ich darf und kann entscheiden wie weit ich mich ausdehnen will um in Begegnung zu gehen und wo ich es nicht zulassen möchte.
Nur darum geht es. Den Respekt und die Geduld zu haben, dass sich das Gegenüber öffnet und ausdehnt. Ein Eindringen ist nie erforderlich und sinnhaft. Es ist immer eine Grenzüberschreitung.
Einerseits hat das alles mit Vertrauen zu tun, aber vor allem mit ganz viel Gespür - EMPATHIE. Und Empathie ist nicht nur das eigene Empfinden für sich selbst, sondern auch zu spüren wo der persönliche Raum des Gegenübers anfängt. Bei allen Wesen.
Ein Gedankenanstoss - das „Wollen“ und „Brauchen“ meist zu Eindringen führt.
Durch Fragen und Empathie können wir wunderbare Türen öffnen. Und somit auch den persönlichen Raum des Gegenübers respektieren. Wenn wir dazu noch Vertrauen können und gleichzeitig aushalten, dass das Gegenüber nicht automatisch auch schon im Vertrauen ist, - dann ist das die höchste Form von Wertschätzung welche wir schenken können.
Text: Natascha Hagen
Bild: Pixabay
01.01.23
Gelassen statt Gehetzt
Seit zwei Jahren zaubert mir dieser Spruch jeden Tag ein Lächeln ins Gesicht. Er klebt neben meiner Kaffeemaschine. Ich trinke nur 1 Kaffee am Tag, meist Koffeinfrei. Nämlich gleich Morgens als erstes nach dem Aufstehen.
Der Spruch erinnert mich immer daran, den Tag gelassen zu starten. Deshalb setze ich mich dazu auch gemütlich hin und überdenke den Tagesablauf in Ruhe. Früher war das anders. Kaum aufgestanden hetzte ich durch den Morgen. Unterwegs gab es einen Fertigkaffee und ein Brötchen, welche ich in Eile und im Gehen hinunterschlang. Meist kam ich schon ausgepowert am Arbeitsplatz an, durch die ganze Hetzerei.
Gehetze bereits am Morgen rächt sich mit Energieverlust und nicht selten zieht es sich durch den ganzen Tag. Etwas früher aufstehen und mit Gelassenheit in den Tag zu starten, kann hingegen wunderbar die Kräfte und gute Laune mobilisieren. Grundsätzlich gilt das für den ganzen Tag.
An Achtsamkeit sparen bedeutet, nicht in seine volle Kraft zu gehen. Gesparte Minuten um möglichst viel erledigen zu können, sind in Wirklichkeit kein Gewinn, sondern ein Verlust in unserer Schöpfungskraft. Die Energie fliesst in das Quantum und nicht in die Qualität zu welcher wir alle fähig sind.
In diesem Sinne, wünsche ich uns allen fürs das Jahr 2023, dass wir mit Gelassenheit in jeder Hinsicht, in Begegnung gehen.
Text und Bild: Natascha Hagen