Die Geschichte meiner eigenen Zeitblume und wie sie entstand
Es war einmal ein Mädchen. Seit Anbeginn ihrer Geburt war klar, dass sie ihre Kindheit bei vielen, verschiedenen Menschen und Familien verbringen würde. Das betrübte das Mädchen jedoch keineswegs. Sie lernte schnell, wie bunt und erlebnisreich ihre Welt dadurch gestaltet wurde. Im Alter von 5 Jahren besuchte sie den Kindergarten in ihrem Dorf. Ihre Kindergartenlehrerin war eine lustige und herzliche Frau. Sie erzählte den Kindern viele Geschichten, unternahm Natur Spaziergänge und lies die Kinder ihre phantastischen Ideen ausleben.
Das Mädchen konnte es kaum erwarten, jeden Tag den Kindergarten zu besuchen. Sie lebte zu dieser Zeit bei einem Pflegfamilien Ehepaar, das genau wie die Kindergärtnerin viel Zeit in der Natur und mit Märchen erzählen verbrachte. Das Mädchen genoss diese ganz spezielle und magische Zeit. Bei schönem Wetter verbrachte sie ihre ganze Freizeit in der Natur mit ihren Freunden. Sie bauten zusammen Hütten, assen frische Erdbeeren im Garten, zerdrückten bunte Blumen und brauten daraus Zaubertränke. Mit dem Schlauch eines Traktor Reifen sausten sie den wild plätschernden Fluss hinunter und besuchten täglich die Tiere auf dem Bauernhof gegenüber des Hauses. Bei Regen lauschte das Mädchen gespannt den Geschichten der Pflegemutter und lag dabei eingekuschelt auf dem warmen Kachelofen in der Stube. Sie zeichnete wilde Piratenschiffe und Einhörner mit ihren bunten Malstiften. Sie vertraute ihren Katzen alle Geheimnisse an und begab sich im Haus auf so manch Schatzsuche. Kurz gesagt, sie verbrachte 3 Jahre voller Glück und Herzenswärme.
Irgendwann musste das Mädchen wieder weiterreisen und wieder und wieder und abermals. Mit der Zeit war das Mädchen so beschäftigt damit sich immer wieder neu zurecht zu finden, dass sie keine Zeit mehr hatte ihre Welt bunt wahrzunehmen. Bis zu dem Tag als sie mit 9 Jahren ein rotes Märchenbuch fand. Sie kam gerade von der Schule an einem Sperrguthaufen vorbei. Mitten drin lag das rote Märchenbuch. Das Mädchen griff freudig danach und verbrachte ab da an, fast jede freie Minute um immer wieder die phantastischen Märchen zu lesen. In ihrem Herzen breitete sich wiederum die zauberhafte Märchenwelt aus, welche sie bereits schon als Kleinkind kennengelernt hatte. Sie erfand in ihren Gedanken fortan immer mehr eigene Geschichten, getraute sich aber nie diese jemandem zu erzählen.
Irgendwann fand die Frau bei welcher das Mädchen lebte dieses Buch und warf es weg. Das Mädchen war aber nicht traurig. Jede einzelne Geschichte war in ihrem Herzen verwahrt und sie hatte längst entdeckt, dass sie selber Magie in ihren Gedanken entstehen lassen konnte. So war das Mädchen selbst Gestalterin eines bunten Märchenreichs geworden und wie oft sie auch noch umziehen musste; diese Welt war fortan immer ein zuverlässiges und sicheres Zuhause.
Als das Mädchen einige Jahre später zur jungen Frau heranwuchs, war ihr Herzenswunsch ganz eindeutig: Sie wollte möglichst vielen Kindern dabei helfen, die eigenen Kräfte, Mut zur Entscheidung und ihre ganz eigene Phantasie zu entdecken. Vor allem jenen die es nicht leicht auf ihren Lebenswegen hatten. Sie erlernte einen pädagogischen Beruf und tat genau das für viele Jahre. Sie erzählte den Kindern Geschichten, tanzte mit ihnen, sang mit ihnen, zeigte ihnen die Natur und vor allem – nahm sie sich ganz viel Zeit, um den Kindern und ihren Geschichten zuzuhören. So kam es, dass besonders die Kinder und Familien welche viel Last auf dem Herzen trugen sich ihr vermehrt anvertrauten.
Die junge Frau wurde erwachsen, heiratete und bekam einen Sohn. Auch ihm wollte sie all die schönen Dinge im Leben zeigen und viel kreative Zeit zusammen verbringen. So verliess sie für einige Jahre ihren Arbeitsplatz und genoss die Zeit mit ihrem Sohn zusammen. Es dauerte nicht lange und so fand während dieser Zeit so manch Tageskind und Pflegekind ein Zuhause auf Zeit in ihrer Familie. Diese Zeit war geprägt von Kreativität, Herzlichkeit, lehrreichen Situationen und ganz viel Entfaltung.
Viele Jahre später wurde die Frau, welche mittlerweile ihr drittes Jahrzehnt erreicht hatte, zur alleinerziehenden Mutter. Es dauerte 7 herausfordernde Jahre, bis sie wieder auf den Weg zur Kreativität zurück fand. Es waren Jahre mit vielen Entbehrungen, Schmerzen, Wut und Existenzängsten. Erst ein paar Jahre danach, verstand die Frau, wieviel wertvolles sie dabei gelernt hatte und wie Selbstwirksam sie dadurch geworden war. Sie absolvierte nochmal guten Mutes ein 3-jähriges Studium zur Sozialpädagogin und arbeitete danach als pädagogische Leitung. Sie hatte nun beruflich alles erreicht was sie wollte und auch privat war sie zufrieden.
Jedoch war da immer noch das leise Gefühl in ihr, dass sie sich nicht so recht entfalten konnte wie sie es sich wünschte. Sie machte sich viele Gedanken, aber fand nicht so recht den Grund oder gar eine Lösung dafür.
Irgendwann erkrankte die Frau körperlich und es dauerte 1,5 Jahre bis die Ärzte herausfanden was ihr fehlte. Die Frau war zunächst sehr betrübt über das war ihr die Ärzte mitteilten. Sie sass stundenlang Zuhause und überlegte was sie damit anfangen sollte und ob sie so überhaupt noch in der Gesellschaft respektiert werden würde. Käme ihre Energie je wieder zurück? Und wie sollte sie mit diesem chronischen Handicap, ihre Arbeit weiterführen können? Ihr Verstand und ihr Herz waren ganz klar, nur die körperliche Kraft, war nicht mehr dieselbe.
Am Arbeitsplatz bekam sie bald darauf, das Unverständnis und die Ungeduld der Mitmenschen zu spüren. Sie erkannte darin viel Unsicherheit und das mangelnde Interesse, sich über ihre chronische Krankheit und ihr Befinden zu informieren. Obwohl sie sich offen mitteilte, blieben Ohren, Herzen und vor allem die Vorstellungskraft der Mitmenschen verschlossen. Sie konnten und wollten nicht verstehen , dass Begebenheiten die Gesundheit eines Menschen massgeblich verändern und beeinträchtigen kann. Sie konnten sich erst recht nicht vorstellen, dass dies jedem Menschen unerwartet passieren könnte. Vielleicht machte ihnen diese Vorstellung aber auch selbst so Angst, dass sie sich einfach davor verschlossen? Leistung und Anpassung war die zentrale Erwartung und wer dem nicht nachkam, hatte keine Sicherheit den Arbeitsplatz behalten zu dürfen. Was dann passierte, war für die Frau einschneidend und traumatisierend. Bald hatte sie keine Kraft mehr für sich selbst einzustehen und sie sah auch keinen Sinn mehr, das alles über sich ergehen zu lassen. Also entschied sie, dass sie sich nicht weiter dieser ablehnenden Atmosphäre aussetzen wollte. Sie begab sich in eine längere Auszeit. Eine Weile darauf, wurde ihr gekündet. Ihr Utensil konnte sie, achtlos in einen Karton geworfen am Arbeitsplatz an einem Abend abholen. Der Gedanke bei diesem Anblick zeigte sich spontan und bitter: Ja, das ist exakt der Spiegel wie mit Menschen an diesem Arbeitsplatz umgegangen wird.
Aber statt in ein Loch zu fallen, war die Frau sehr erleichtert und konnte sich nun in Ruhe und Sicherheit ihrem Gesundheitsweg widmen
Es wurde Weihnachten und viele Menschen verbrachten diese Zeit Aufgrund einer Pandemie Zuhause. Da hatte die Frau plötzlich eine intuitive Eingebung. Sie ging mit ihrem jugendlichen Sohn in ein Musikgeschäft und beide kauften sich genau das Instrument, das sie schon immer haben wollten. Den ganzen Winter über musizierten die beiden mit grosser Freude zusammen und die Begeisterung war so gross, dass noch ein paar weitere, kleine Instrumente den Weg zu ihnen fanden.
In dieser Zeit passierte etwas Magisches. Die kleine Sparflamme wurde langsam grösser im Herzen der Frau. Sie war immer noch unglaublich müde durch ihre chronische Erkrankung, aber sie hatte von Woche zu Woche mehr Lust kreative Dinge auszuprobieren. Das tat sie dann auch. Zuerst zaghaft, da alles sehr anstrengend für sie war. Doch immer mehr lernte sie, ihre Energie gut und sinnvoll einzuteilen. Sie unternahm viele Spaziergänge mit ihrem Hund in der Natur, ging zum Waldbaden, musizierte, stellte ätherische Öle her, nahm an Kreativ-Kursen teil und sie fing auch an sich weiterzubilden zu verschiedenen Lebensthemen wie Kommunikation, Life-Work Balance, Lebensberatung, Shiatsu, Resilienz Themen, Coaching und erfuhr was es bedeutet, achtsam und Selbstwirksam durch das eigene Leben zu gehen. Die Frau war mittlerweile 45 Jährig und erlernte in dieser Zeit ganz intensiv, was ihr persönlicher Sinn im Leben ist und für was sie ihre Energie in Zukunft einsetzen mochte. Kurz gesagt. Sie fand sich selbst wieder.
Nun ging sie mit viel Lebensfreude und Achtsamkeit durch ihren Alltag. Sie engagierte sich Selbstwirksam für ihren Gesundheitsweg und richtete dafür eine sinnvolle Struktur im Alltag ein. Dafür nahm sie in der Reha zur Unterstützung, an einem längeren Aufbauprogramm teil. Durch Ergotherapie und Achtsamkeitstraining lernte ihr Körper, auch mit chronischer Erkrankung, zwischen Energie und Ausruhphasen funktionsfähig zu bleiben. So konnte sie bald selbständig und nachhaltig wieder in einen freudigen und sinnhaften Alltag hineinfinden. Und irgendwann als sie gerade dabei war ein Buch zu lesen, hatte sie einen zauberhaften Gedanken: Auch eine Sparflamme, kann ein solides Feuer entfachen, dass hell, wärmend und beständig brennt. Das war der Moment, wo die ganze Zauberwelt welche sie damals als Mädchen selbst erschaffen hatte, wieder zum Vorschein kam. All die Lebensfreude, die Kreativität, die bunten Erinnerungen und die Vorstellungskraft zeigten sich wieder ganz klar. Es war wie ein kunterbuntes Feuerwerk. In diesem Moment wurde ihre ZEITBLUME geboren.
Meine ZEITBLUME ist wandelbar
Ich fühle mich damit und darin, bestens aufgehoben, authentisch, voller Lebensfreude und kreativen Entfaltungsmöglichkeiten, die sich ganz nach Wohlfühlfaktor wandeln dürfen, wie es mir guttut. Ich empfinde mein Wachstum in der ZEITBLUME als sehr wertvoll und stimmig für meinen Lebensweg.
Deshalb habe ich mich entschlossen, auch anderen Menschen die Möglichkeit zu öffnen, ihre ganz eigene ZEITBLUME zu entdecken und selbst zu gestalten. So habe ich während 3 Jahren, ein Konzept entwickelt, welches ich einfachhalber und sinnhaft ZEITBLUME nenne. Darin dürfen sich Kinder & Erwachsene von Herzen Willkommen, verstanden und angenommen fühlen. Ich unterstütze mit meiner bunten Berufs- und Lebenserfahrung alle interessierten Menschen, den Weg zu ihrer eigenen ZEITBLUME zu finden: Kreative Wegbegleitung. Wenn man sich das sehr phantasievoll vorstellen möchte, dann ist das so etwa wie, Momo (Kinderbuch) die sich von der Schildkröte Kassiopeia in die Welt der Stundenblumen hat führen lassen. Nur, dass es in meiner ZEITBLUME keine "Zeitfresser" gibt. Hier gibt es ausschliesslich alles was Freude bereitet und man man darf sich ganz darin wohlfühlen.
Natascha Hagen
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